VOCATION # Experiences.

  • 25.10.2014

  • Immer wieder stelle ich bei Ausländern, die in Berührung mit China kommen, deren Faszination fest: Die Ausmaße dortiger Projekte sind ebenso faszinierend wie erschreckend, verbunden mit dem durch das Vielfache an Menschen erzeugten Tempo.

    Viele dieser ‚China-Geschockten’ – denn es handelt sich eindeutig um einen Kulturschock – versuchen, ihre ersten und in der Tat erschlagenden Eindrücke an ihnen bekannten Maßstäben zu ordnen: Die Delegation mitsamt Bürgermeister, der Vergleich mit Fußballfeldern, einer der 200 reichsten Männer Chinas, etc.

    Ebenso argumentieren viele China-Berater in der Erklärung von China: Wirtschaftszahlen und geographische Daten werden heruntergebetet, Pro-Kopf-Vergleiche angestellt, ein chinesischer Beamter mit einem deutschen gleichgesetzt, die unglaublich komplizierte Schrift mit ihren Millionen Schriftzeichen erwähnt (in Wahrheit sind es 60.000, und für den Alltag genügen etwa 3 - 5.000).

    Immer wieder präsentiert China uns Großes, wie beispielsweise die Eröffnungsfeier der Olympiade. Auch die Chinesische Mauer ist ein historisches Beispiel dafür: Das chinesische Volk ist in der Lage, riesenhafte Projekte umzusetzen, und tut dies doch mit einer Leichtigkeit und Flexibilität, die unser Erstaunen wachruft. So entsteht auch die Furcht vor dem ‚Riesen China’, der die Welt überrollt.

    Tatsache ist, dass wir versuchen, China an unseren Maßstäben zu messen, und was dabei herauskommt, ist natürlich größer, da China so groß ist wie Europa und seine Einwohnerzahl jegliche Pro-Kopf-Vergleiche sprengt. 

    Tatsache ist auch, dass oft die Zeit oder Erfahrung zu einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Land und seinen Hintergründen fehlt. Die wenigsten der Expatriates in China sprechen Chinesisch, da sie neben Ihrer anspruchsvollen Managerrolle keine Zeit zum Erlernen der Sprache finden. Wie sollte es da deutschen Managern fernab Chinas besser ergehen?

    Hier nun setzt meine China-Expertise ein – und ich bleibe der Meinung, dass sich diese nicht auf controllerische, logistische, zolltechnische oder andere geschäftliche Abläufe in China beschränkt. Das, was ich aus vier Jahren Leben im Land mitgebracht habe, parallel zu steter Berührung mit China seit 1995, ist das schrittweise Kennenlernen des Lebens dort, der Hintergründe, der Rollen und Pläne der Menschen in der Gesellschaft.

    Zuerst durch Studium und Reisen im Land, mitten unter den Chinesen, später in Praktika, in denen man die Schwierigkeiten westlicher Manager kennen lernte, mitsamt dem Expat-Leben, anschließend in mehreren Einsätzen für Firmen in beruflichen Positionen im Land, in denen man selbst Schwierigkeiten zu lösen hatte.

    Auch erlebte ich kritische Situationen vor Ort, wie den Aufstand in Peking 1999 nach Beschuss der Chinesischen Botschaft in Serbien oder die Lungenkrankheit SARS 2003 in Peking.

    Aus all diesen Ereignissen und Begegnungen stellt sich mir China in um ein Vielfaches detaillierteren Facetten dar als einem Berater ohne Sprachkenntnisse. Aus eben diesem Blickwinkel heraus bin ich in der Lage, Dinge zu erkennen und auf sie hinzuweisen, die bei einem flüchtigeren Blick aufs Land eher verschlossen bleiben.

    Dies pflege ich durch gezieltes Verfolgen von China-Informationen in Zeitungen oder auf  Wirtschaftsplattformen, wie South China Morning Post, AHK China, bfai, Ostasiatischer Verein, Deutsch-Chinesische Wirtschaftsvereinigung e.V.  u.a. und deren Weiterleitung in den sozialen Netzwerken.

    Nicht zuletzt meine Tätigkeit als Vereidigte Dolmetscherin und Übersetzerin des Chinesischen führt mir stets aufs Neue die unterschiedlichen Interpretationen und darauf beruhenden Irritationen in der deutsch-chinesischen Kommunikation vor Augen.

    Diese Gesamtkombination mit der darin liegenden Möglichkeit, china-bezogene Erfahrungen richtig einzuschätzen und zu interpretieren stellt meinen Mehrwert für ein China-Engagement dar.

    The fascination of foreigners getting in touch with China remains apparent: The dimensions of China projects are fascinating and frightening at once, in combination with the speed created by the multiple of people.

    Many of those „China Shocked“ – because it is a really culture shock – try to measure this first striking impression with their habitual standards: The delegation even including the mayor, size comparison with football fields, one of the 200 richest persons of China, etc.

    So do China consultants: They chant economic statistics and geographic data, per-head-comparisons, put Chinese and Western officials on the same level – not to forget the unbelievably complex Chinese writing including millions of signs (in fact only 60.000, with 3-5000 signs sufficient for daily use).

    Again and again, China offers greatness, like in the Olympic opening ceremony. The Great Wall is another historic example: The Chinese people is capable to realize colossal projects, with an easiness and flexibility evoking our surprise.

    Fact is, that we try to measure with our habitual scales, with the result being colossal, because China is as big as Europe and its population figure undermines every per-head-comparison.

    Another fact is, that often time or experience for a deeper analysis of the country and its background is missing. Only few of expatriates in China can speak Chinese, because there is simply no time for language studies besides a demanding management role.   

    My China expertise starts exactly here – and in my opinion it is not restricted to financial, logistic, custom or other business topics in China. From over four years living in China I bring the gradual deepening of knowhow concerning Chinese circumstances and backgrounds, including roles and strategies of the people within society.

    At first studying and travelling in China, among Chinese, later on in internships, getting to know the challenges of Western managers, including the expat life. Finally in several positions in China, in charge to solve problems by myself.

    Critical situations in China were included, as the assault on the American embassy in Beijing 1999 after the America attack on the Chinese embassy in Serbia, or the lung disease SARS 2003 in Beijing.

    From all those encounters I gained a much deeper China picture than a consultant without Chinese languages skills. From this perspective I am also able to identify topics which assumingly are not obvious from a more cursory point of view.

    Gaining all sort of China information directly, in newspapers, on China platforms and via German and International China Associations, I continuously update my China knowhow and also forward it in social media.

    Last but not least my role as Certified Chinese Interpreter and Translator shows me the different interpretation and irritation levels in the Sino-Western communication.  

    This over-all combination including the ability to correctly evaluate China-related experiences is my surplus value for a China engagement. 

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